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#Interview #Artist #Bo Lundberg

"Ich traue der Kreativität nicht.”

Bo Portrait

Ich habe schon als Kind gezeichnet und habe niemals aufgehört.

Der schwedische Künstler Bo Lundberg bringt Nostalgie in die zeitgenössische Kunst; seine Liebe zum schlanken Design und den lebendigen Farbpaletten der 60er-80er Jahre strahlt in seinem markanten Retro-Cool-Stil durch. In seiner frühen Jugend war er fasziniert von Dalí, danach war er sehr an Hipgnosis interessiert, einer englischen Kunst-Design-Gruppe, die sich auf die Erstellung von Albumcover-Kunstwerken spezialisierte. Heutzutage ist er so vielen Bildern ausgesetzt, dass er nicht einmal mehr genau sagen kann, was seine Kunst inspiriert und was nicht... Eines steht jedoch fest: Er vertraut der Kreativität nicht.

Was hat dich dazu inspiriert, mit Kunst zu arbeiten?

Ich habe schon als Kind gezeichnet und nie damit aufgehört. Aber ich habe wirklich nicht daran gedacht, es zu meinem Beruf zu machen, bis mich meine Freundin dazu überredet hat, Kunst zu studieren. Eins führte zum anderen und ich landete schließlich in Stockholm, wo ich Grafikdesign und Illustration studiert habe. Nach dem Abschluss habe ich angefangen als Art Director zu arbeiten, merkte aber bald, dass ich mehr mit dem Illustrieren und Grafikdesign arbeiten wollte. Ich wollte mich mehr auf das Handwerk konzentrieren und weniger Zeit in Besprechungen und Meetings.

Wann fühlst du dich am kreativsten?

Ich vertraue der Kreativität nicht. Für mich geht es mehr um eine Arbeitsmethodik. Es mag langweilig klingen, aber wenn man das Tag für Tag, Jahr für Jahr machen will, muss man (s)einen Weg finden, Probleme zu lösen, ohne auf Inspiration angewiesen zu sein. Der Inspirationsjagd zu folgen ist fast unmöglich, aber wenn man vorbereitet ist, findet man in jedem Fall Möglichkeiten, erfolgreich zu sein. In gewisser Weise halte ich immer Ausschau. Und mich beschäftigt zu halten ist das die beste Inspiration. Es hindert mich daran, Dinge zu kompliziert zu machen, und oft führt eine Idee zur nächsten.

Bo Bauhaus

"Ich vertraue der Kreativität nicht. Für mich geht es mehr darum, eine funktionierende Methodik zu haben. Es mag langweilig klingen, aber wenn man dies Tag für Tag, Jahr für Jahr tun muss, muss man einen Weg finden, Probleme zu lösen, ohne auf Inspiration vertrauen zu müssen.”

Wie sieht ein Tag in deinem Leben aus?

Ich starte den Tag mit einem langen Spaziergang mit dem Hund und wenn wir nach Hause kommen, frühstücken wir beide. Während sie wieder einschläft, hole ich mir meine Nachrichten-Updates. Da ich von zu Hause aus arbeite, fange ich danach sofort mit der Arbeit an - solange ich zuerst eine Tasse Kaffee trinken kann.

Ich habe einen ziemlich normalen Zeitplan mit einer kurzen Mittagspause und dann arbeite ich so lange wie ich muss, aber ich versuche immer, die Abende frei zu halten. Wir wohnen in einem Haus mit einem Garten, also mache ich während des wärmeren Teils des Jahres viel Gartenarbeit zwischendurch. Da ich Freiberufler bin, kann ich meine Zeit so planen, wie ich möchte, was ein Segen ist.